• 08.12.2008

Dziennik/Gazeta Wyborcza: Nobelpreis für Walesa noch einmal

Sowohl die Wochenendausgaben der Tageszeitungen, wie auch die Montagspresse beschäftigen die am vergangenen Samstag stattgefundenen Feierlichkeiten zum 25. Jubiläum der Nobelpreisverleihung an Solidarnosc- Anführer Lech Walesa. „Ich bin der Gast jenes Menschen, der den Kommunismus demontiert hat“ – sagte über die Solidarnosc Legende der Dalajlama, der besonders warm und herzlich in Danzig willkommen geheißen wurde, so Dziennik. Der tibetanische Guru wandte sich, wie die Zeitung zitiert, weiterhin mit einem Aufruf an die Versammelten: „Der Geist der Solidarität – der Solidarnosc Bewegung sollte überall von der Bevölkerung in der ganzen Welt aufgenommen werden.”

„Der damalige Sieg der Solidarnosc war nicht nur ein Triumph der Polen sondern bedeutete die Bekämpfung des Totalitarismus durch die Freiheit“, sagte Frederik Willem de Klerk, ehemaliger Südafrikapräsident. Neben den anderen Nobelpreisträgern aus aller Welt nahmen an den Feierlichkeiten auch die „polnischen Freunde Walesas“ teil – wie die Zeitung Dziennik schreibt. Darunter Regierungschef Donald Tusk und ehemalige Premierminister wie Tadeusz Mazowiecki, sowie Jerzy Buzek.

„So viele Worte der Anerkennung und des Respekts von den Mächtigen dieser Welt hat Lech Walesa noch nie bekommen“, schreibt in ihrem Bericht über das 25. Jubiläum der Nobelpreisverleihung Gazeta Wyborcza. Auch hier werden umfangreiche Auszüge aus den während der Feier gehaltenen Reden der Ehrengäste zitiert. „Lech Walesa, Sie sind das große Symbol von Polen, von Europa und von der Welt“, jubelte der französische Präsident dem Solidarnosc - Anführer zu. Eine Nation, die ihre Helden und Mythen vergesse, verliere ihre Identität warnte wiederum der polnische Premier Donald Tusk, der somit seine Enttäuschung über die Abwesenheit des polnischen Staatsoberhaupts Lech Kaczynski ausdrückte.

„Und so wurde Danzig für eine Weile zur Hauptstadt Europas“, fasst seine Eindrücke von den Feierlichkeiten der Chefredakteur der Gazeta Wyborcza Jaroslaw Kurski zusammen. „Polen hatte in seiner neueren Geschichte zwei Menschen, die zu Weltsymbolen wurden. Den Papst Johannes Paul den Zweiten und Lech Walesa. Heute haben wir nur noch den Walesa. Auf ihn können wir stolz sein und auch nach 25 Jahren unserer Unabhängigkeit der Welt zeigen, dass das Ende des Kommunismus hier an der Weichsel begann, alles andere, wie die Fall der Berliner Mauer war nur die Folge davon. Zeigen wir nun, dass wir die Zeit nicht verschwendet haben, dass Polen weiter der Leader der Freiheit bleibt.“

Dziennik: Freedom. Made in Poland

Aufklärung über die Bekämpfung des Kommunismus möchte nun auch das polnische Außenministerium betreiben. Das Ressort bereitet eine PR- Kampagne für das Ausland vor, die zum Ziel hat, die wichtigsten Fakten zu dem Sieg über den Totalitarismus zu zeigen. „Freedom 89. Made in Poland“ soll die Aktion heißen und, wie die Zeitung Dziennik berichtet, zu einer spektakulären Werbekampagne von Polen werden. Was enthält das Projekt? Die für den 4. Juni 2009 geplante große Feier zur Ehrung der ersten freien, demokratischen  Wahlen vor 20 Jahren. Davor werden in den ausländischen Medien Werbespots gesendet, die den Lauf der neueren Geschichte zeigen. Eine eigene Kampagne unter den Namen „Alles begann in Danzig“ bereitet auch die polnische Botschaft in Berlin vor. Die Mitarbeiter der polnischen Botschaften bereiten ein attraktives Programm vor, nicht nur in Deutschland. Es soll Musikauftritte, Vorführungen von polnischen Filmen und Treffen mit Zeitzeugen beinhalten.

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