• 09.12.2008

Rzeczpospolita: Politiker sind zu mild

Die Zeitung Rzeczpospolita spart nicht mit Kritik der polnischen Gewerkschaften. Dies steht im Zusammenhang mit den heute stattfindenden Streiks der polnischen Eisenbahner. Der Rzeczpospolita Publizist Dominik Zdort kritisiert die Art und Weise wie die Streiks in Polen geführt werden - Straßenblockaden von in Keilhauen ausgerüsteten Kumpels in den Rushhour-Stunden, Krankenschwestern, die die Patienten ohne Überwachung in den Krankenbetten alleine lassen und Manifestanten, die die Regierungsgebäuden mit Eier bewerfen, so die Beschreibung der polnischen Streikrealität.

„Alles illegal und doch straffrei. Die Polen halten diese Protestmethoden für zulässig. Und die Politiker lassen dies zu und lassen sich auch noch mit den Gewerkschaften auf die Gespräche über entsprechende Gesetzesprojekte ein.“, schreibt der Publizist. Keine der bisherigen Regierungen sei mit den Gewerkschaftsvertretern richtig und streng genug umgegangen. Am meisten enttäusche aber die Haltung des derzeitigen Kabinetts. Für die früher regierende Recht und Gerechtigkeit (PiS), wie auch die Linken Regierungen könne man noch, aufgrund ihrer sozialen Programme, Verständnis zeigen. Doch die liberale Tusk Regierung hätte von Anfang an harter gegen die rücksichtslosen Proteste der unzufriedenen Berufsgruppen vorgehen sollen.

Rzeczpsopolita: Regierung ruft zu mehr Mut im Internetbusiness auf

Auf dem virtuellen Gebiet dagegen zeigt sich die polnische Regierung, wie ebenfalls die Zeitung Rzeczpospolita berichtet ziemlich aktiv. Sie möchte die polnischen Firmen zur Nutzung des Internets überzeugen. Denn bisher entsteht nur 1 Prozent aller Handelsumsätze im Netz, so die Angaben der Zeitung. Der elektronische Handel müsse erleichtert werden, auch das gegenseitige Vertrauen der Handelspartner im Internet müsse gesteigert werden.

Die Internetreform, wie die Zeitung sie nennt, müsse auch in den polnischen Ämtern durchgeführt werden, denn auch diese zeigen in dieser Hinsicht gravierende Versäumnisse. Auch die Einstellung der Polen zur elektronischen Form ihres Geschäfts müsste sich ändern. Fast 70% der kleinen und großen polnischen Unternehmen  sind der Meinung, dass die Investitionen in die IT keinen Einfluss auf ihre Einnahmen haben würden. Als erste Maßnahme wolle die Regierung die Gesetze ändern, die das Nutzen des Internets einfacher machen sollen. Dem sollen auch Werbekampagne zur Popularisierung des World Wide Webs im Firmengeschäft folgen.

Newsweek: Polnische Literatur auf Deutsch - ein "Europäer aus Lodz"


Die Zeitschrift Newsweek veröffentlicht ein Interview mit dem anerkannten deutschen Literatutübersetzer Karl Dedecius, der in der polnischen Stadt Łódź geboren wurde. Der Literaturkenner erzählt den Newsweekjournalisten über sein neulich erschienenes Buch unter dem Titel „Der Europäer aus Lodz “. In seinem Werk beschreibt der Autor, was seine größten Erfolge auf dem Gebiet der deutsch – polnischen Übersetzung waren. Und es sind nicht - wie erwartet - die Übertragungen der Poesie der polnischen Nobelpreisträger wie Milosz und Szymborska oder die Popularisierung der Zbigniew Herbert Werke in Deutschland. Die Literatursammlung von Stanislaw Jerzy Lec konnte sich des größten Interesses und Beliebtheit auf dem deutschen Markt erfreuen, verrät der Übersetzter. 50 Mal ist das wohl bekannteste Werk des polnischen Schriftstellers „Die unfrisierten Gedanken“ in Deutschland erschienen, 50 Millionen Exemplare wurden bisher verkauft.

In dem neuen Buch von Karl Dedecius erfahren wir natürlich auch mehr über den Autor selbst. Der hervorragende Kenner der polnischen Literatur, ist in Lodz geboren. Als der Zweite Weltkrieg ausbrachte hat er seine Stadt Richtung Westen verlassen. „Vom Osten in den Westen, vom Norden in den Süden und zurück – das Leben eines Übersetzers halt“, sagt Dedecius.

Zycie Warszawy: Sekt und Abba - Warschau lädt zur Silvesterfeier ein


Bis zum Jahreswechsel sind es nur noch 22 Tage - Zeit also für einige Meldungen über das Silvesterangebot. Die Zeitung Zycie Warszawy beschreibt das Angebot der Hauptstadt für die Begrüßung des Neujahres. Besonders empfohlen wird die Riesenveranstaltung an dem Platz Konstytucji, wo die bekanntesten polnischen Sänger auftreten werden. Neben Edyta Gorniak, Pawel Kukiz und Kayah auch Bands, die die ABBA Schlager spielen werden. Die Feier soll über 5 Stunden dauern. Engagiert werden 400 Sicherheitskräfte. 

 

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