• 24.12.2008

DZIENNIK: Kaczynski – drei Jahre später

Gestern sind drei Jahre seit dem Amtsantritt von Präsident Lech Kaczynski vergangen. Die Tageszeitung Dziennik (Polacy oceniają prezydenturę) überlegt, ob das Staatsoberhaupt sein Amt gut ausgeübt hatte. Das letzte Jahr unterschied sich von den ersten zwei, als an der Regierungsspitze der Zwillingsbruder des Präsidenten, Jaroslaw, gestanden hatte, lautet die erste Feststellung. Die letzten 12 Monate waren von ständigen Konflikten mit der neuen Regierung gekennzeichnet. Mit Sicherheit habe der Präsident der Regierung nicht geholfen, aber er hoffe, dass die beidseitigen Verhältnisse im nächsten Jahr besser werden, sagte Premierminister Donald Tusk. Die Regierung suche schließlich keine grundlosen Konflikte. Diese Wünsche sollte der Regierungschef an sich selbst richten, antwortet der Minister des Präsidenten, Michal Kaminski. Das Staatsoberhaupt habe keine Konflikte kreiert.

Extreme Meinungsunterschiede gab es bei allen wichtigen Angelegenheiten, besonders wenn es um die Außenpolitik geht. Der Lissabonner Vertrag, die Verhandlungen um die US-Raketenabwehr in Polen, der Georgienkonflikt und der EU-Gipfel, alles endete mit einem Kompetenzstreit zwischen Präsident Kaczynski und Premierminister Tusk. Nach drei Jahren sind 41% der Befragten zufrieden mit der Amtausübung Kaczynskis. Der größten Sympathie erfreut sich das Staatsoberhaupt unter den ältesten Polen und auf dem Lande. Am meisten wird Kaczynski von jungen Bürgern und von Polen mit Hochschulabschluss kritisiert. Unzufrieden mit der Person des polnischen Staatsoberhauptes sind 58% der Befragten. Als ein Erfolg seiner Präsidentschaft werden, laut Umfrage die Bemühungen, die Ukraine in die NATO-Struktur einzuführen, angesehen. Als Kaczynskis Niederlage bewerteten die meisten Befragten die Art seiner Zusammenarbeit mir der Regierung. Dementsprechend wird Lech Kaczynski auch von fast 70% der Befragten als ein konfliktreicher Mensch betrachtet. 

 

PRZEKRÓJ: Optimismus trotz wilder Kommerz

In der weihnachtlichen Ausgabe der Wochenzeitschrift Przekroj (Kościelne muzeum historyczne) finden wir ein Gespräch mit dem Jesuiten, Jacek Prusak. Die Journalisten fragten den Geistlichen, ob in dem modernen Weihnachten noch etwas Platz für das eigentliche Weihnachten geblieben sei? In der Tat haben sich die Feiertage sehr stark kommerzialisiert, in der gegenwärtigen Kultur fungierten sie jetzt als eine Medienshow, antwortet Prusak. In dem Dauerlauf durch die Einkaufszentren sei der selige, der religiöse Aspekt abhanden gekommen. Die Kommerz habe die ganze christliche Symbolik übernommen. Mit dem Oblaten würden sich die Menschen jetzt wie mit einem Stück Kuchen teilen. Dennoch bleibt er ein Optimist. Weihnachten ist das familiärste Fest in Polen, eine Gelegenheit, um sich mit den Nächsten beim Tisch zu treffen, miteinander zu sprechen, einander zu verzeihen und die Streitereien zumindest für eine Weile zu vergessen, so der Jesuit Jacek Prusak in dem Magazin Przekrój.

 

kk