• 30.12.2008

Dziennik: Sarkozys Mißerfolge gefährlich für Polen

„Die Niederlagen von Nicolas Sarkozy sind auch Polens Niederlagen“, titelt eine kurze Zusammenfassung der französischen EU– Präsidentschaft der Dziennik – Kommentator Cezary Michalski. „Dieser Politiker, der Europa mit Carla Bruni verwechselt, erwartet, dass Europa seinem Charme nicht widerstehen kann, verdient ein paar scharfe Kritikworte“, schreibt der Publizist. „Sarkozy hat es nicht geschafft, in dem russisch – georgischen Konflikt erfolgreich zu verhandeln, er war hilflos gegen das irische „Nein“ zum Lissabon -Vertrag. Genauso wenig hatte er zum Thema Bekämpfung der Finanzkrise unternommen. Und leider haben alle seine Misserfolge gravierende Folgen für Polen, warnt Michalski. Wie zum Beispiel die Ablehnung des EU – Vertrags. Ohne die Vision einer tiefen und schnellen Integration würde die Staatengemeinschaft weiterhin geteilt bleiben. In ein Europa der zwei Geschwindigkeiten – der Armen und Reichen, der Starken und Schwachen. Und da leidet Polen, denn anders als die alten EU- Mitgliedsländern hat sie keine Alternative zu der starken und integrierten Union. Eine schwache EU bedeutet für Polen einen gefährlichen Tanz in einem postsowjetischen Chaos“, so die Befürchtungen des Autors.

Schlimm sei für Polen auch die Tatsache, dass Sarkozy es nicht geschafft habe, Deutschland zu einem gemeinsamen europäischen Kampf gegen die globale Krise zu überreden. Die Deutschen wollen sich selbst verteidigen anstatt die Festung „Europa“ zu schützen. Es sei noch nicht alles verloren, immerhin sei der Lissabon Vertrag immer noch im Spiel. Doch das französische Staatsoberhaupt habe seine EU – Politik eindeutig zu mild betrieben, die Niederlagen von Paris seien insbesondere für Polen traurig. So die Meinung des Dziennik – Publizisten.

 

Zycie Warszawy: "Der Galerien - Boom" 2008

Themenwechsel.  Eine positive Bilanz des vergangenen Jahres kann die polnische Hauptstadt im Bereich Kultur ziehen. Mehrere Galerien hat Warschau dazu gewonnen, wie die Tageszeitung Zycie Warszawy meldet. Somit kann man von einer wahren Vielfalt sprechen – die Galerien unterscheiden sich voneinander in ihrem Profil, fast jede wendet sich an einen anderen Besucher. Viele erreichen die höchsten europäischen Standards, wie zum Beispiel Appendix 2. Andere wiederum locken mit ihrer einmaligen, spontan erzeugten Stimmung. Es gibt auch neue „Erscheinungen“, wie zum Beispiel die Galerie „Fundacja Profile/ Stiftung Profile“, die eine Verbindung einer Kunstausstellung, eines Buchverlags und eines Filmarchivs ist. Das Warschauer Tagesblatt empfiehlt allen Kunstfreunden auch den Besuch in der Heppen Transfer Galerie, wo man in schön eingerichteten alten Räumen die Arbeiten neuer, noch unbekannter Künstler betrachten kann.

 

Rzeczpospolita: Neue Partei im Neuen Jahr erwünscht

Was wird das Jahr 2009 bringen? Die Tageszeitung Rzeczpospolita präsentiert dazu Ergebnisse einer Umfrage. Die Polen würden sich vor allem eine neue Partei auf der politischen Szene wünschen. Diese sollte die beliebtesten Politiker der Polen, wie den Expremier Kazimierz Marcinkiewicz, Pawel Zalewski oder Kazimmierz Ujazdowski vereinen. Es wird auch mit dem Zerfall der oppositionellen Recht und Gerechtigkeit (PiS), derer Anführer Jaroslaw Kaczynski ist, gerechnet. Wenig optimistisch sind die Polen auch, was die Verständigung zwischen dem Präsidenten und dem Premier angeht. Über 60% der Befragten fürchten Unstimmigkeiten zwischen den beiden Spitzenpolitikern.  Und über die Hälfte der Befragten hält den Zerfall der regierenden Koalition für möglich. Die überwiegende Mehrheit der Polen hat Angst vor dem Anstieg der Arbeitslosigkeit. Drei Viertel der Befragten prognostiziert Proteste der unzufriedenen Gesellschaftsgruppen. Gleichzeitig aber erwartet die Mehrheit der Polen eine Rückkehr der Emigranten in ihre Heimat.

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