• 09.01.2009

Gazeta Wyborcza: Wie kann man sich von Russland lösen?

In der Presse wird weiterhin erwägt, wie man die Abhängigkeit von dem russischen Gas reduzieren könnte. Polen sei dabei nicht in so einer schlechten Lage, wie Bulgarien oder Serbien, denn zu einem Drittel werden die Bedürfnisse von heimischen Ressourcen gedeckt. Für die Stromherstellung verwende man sowieso Steinkohle. Dennoch arbeitet die Regierung sehr intensiv an einem Programm zur Diversifizierung von Gasquellen, berichtet Gazeta Wyborcza. Hier werden hauptsächlich zwei Projekte erwähnt. Das eine sei „Gazport“ – ein Hafenterminal, das für das Flüssiggas LNG  vorgesehen sei. Das Terminal solle in Swinemünde gebaut werden. Die Investition würde ungefähr 450 Millionen Euro kosten, könne aber nicht vor 2013 entstehen. Bereits jetzt gebe es aber erste Schwierigkeiten in den Vorbereitungsarbeiten – die Vergabe des Auftrags verzögere sich, schreiben die Wirtschaftsjournalisten. Ein anderes Projekt sei die „Pipeline nach Skandinavien“, die so genannte Baltic Pipe. Im Herbst 2007 unterschrieben die polnische Gas – und Ölgesellschaft PGNiG und die dänische Energienet.dk ein Abkommen über den Bau einer Gaspipeline am Meeresgrund. Diese Pipeline würde die Lieferung der Ressource aus Norwegen ermöglichen. Doch auch hier müssen die Vertragsprojekte erst bewilligt werden, der Bau könne ebenfalls nicht vor 2013 erfolgen. Die Prioritätsaufgabe der Polnischen Öl- und Gasgesellschaft bleibe somit der Bau einer Gaspipeline, die mit dem deutschen Pipelinesystem vernetzt werde. Es gehe um die Investition des deutschen Konzerns VNG, und genauer um die Leitung von Berlin nach Stettin. Diesen Plan könnte man auch am schnellsten realisieren. 2012 wäre die Gasversorgung für Polen schon möglich, skizziert die Diversifizierungsalternativen die Gazeta Wyborcza.

Gazeta Wyborcza: Lodz/Lodsch besser als Limerick - Rieseninvestition der Firma Dell


Die Zeitung meldet noch andere erfreuliche Nachrichten aus dem Wirtschaftsbereich. Das weltweit bekannte Computerunternehmen Dell wählte Polen als seinen Investitionsstandort. Lange hat die Stadt Lodz um den Investoren geworben, der Hauptkonkurrent blieb die irische Stadt Limerick, doch gestern wurde es offiziell. In Lodz wird die Firma ihre Niederlassung gründen, es werden 1 Tausend Arbeitsplätze geschaffen. Jede solche Nachricht sollte uns in den schwierigen Zeiten der Wirtschaftskrise sehr aufbauen, schreibt in seinem Kommentar Witold Gadomski, Publizist der Gazeta Wyborcza. Es zeige sich, dass Polen, trotz seiner Probleme mit der sich nur langsam liberalisierenden Wirtschaft im Spiel bleibe. Sicherlich waren die Stabilität der polnischen Wirtschaft und die niedrigen Arbeitskosten die Hautgründe für die Dell – Entscheidung. Die Wahl der polnischen Stadt sei ein Beweis, dass Polen als Investitionsland immer noch große Vorteile aufweise.

Dziennik: Wird Danzig zu Wikimania Hauptstadt 2010?


Ehrgeizige Pläne hat auch die Stadt Gdansk/Danzig. Die aktivsten Stadtbewohner und die Stadtbeamten machen sich jede Mühe, Gdansk zum Ort der so genannten Wikimania 2010 zu machen, schreibt Dziennik. Wikimania sei, wie die Zeitung erklärt, der größte Treff der Autoren und Schöpfer der größten Internetenzyklopädie der Welt. Warum sollte die Veranstaltung eben in der berühmtesten Stadt des polnischen Pommerns stattfinden? Unter anderen, da Polen das vierte Land sei, was die Anzahl der erklärten Begriffe in dem Netzlexikon angeht. 17 Städte bemühen sich um die Möglichkeit, die Veranstaltung zu organisieren. Jedes Jahr findet das Treffen der Wikipedia -Experten auf einem anderen Kontinent statt. Nun ist Europa dran, ob auch Danzig – das wird in den nächsten Wochen entschieden.

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