Newsweek: "Vom Winde verweht..."
Alte Windkraftwerke aus dem Westen sind in Polen alles andere als
erwünscht. Über ein neues Verkaufsphänomen auf dem ökologischen Markt
wird in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Newsweek berichtet. In
Polen gibt es derzeit eine steigende Nachfrage nach Windkraftwerken,
die die Produktion vom ökologischen Strom ermöglichen. Ab dem nächsten
Jahr nämlich wird Polen die neuen EU– Richtlinien zur Stromerzeugung
beachten müssen. Das heißt 10 Prozent des erzeugten Stroms muss aus den
erneuerbaren Energiequellen kommen. Derzeit wird nur 3 Prozent der
elektrischen Energie auf diese Weise hergestellt. Die Chancen, dass es
im 2010 auf ein Mal 10 Prozent werden, seien eher schlecht, beurteilen
Energieexperten.
Alte Windkraftwerke besser als keine?
Man tue also alles Mögliche, um die Nutzung der neuen Energiequellen
zu maximieren, doch manche Schritte sollten höchste Bedenken erwecken,
warnen die Newsweek– Journalisten. Wie zum Beispiel die Einfuhr von
verbrauchten und oft für die Umwelt gefährlichen Windkraftwerke. Es
wird geschätzt, dass in Polen bisher cirka 1500 Windkraftwerke aus dem
Westen gelandet sind, davon sind nur 10 Prozent Neuanlagen. Es wundert
nicht sobald man eine Ahnung über die Kosten der Beschaffung solcher
Geräte hat – 2 bis 4 Millionen Euro kostet ein neues Windkraftwerk.
Trotz erheblicher finanzieller Hilfe der EU können sich nur wenige
Unternehmen solche Windanlagen leisten. Die Kosten einer alten Anlage
belaufen sich – zum Vergleich auf ungefähr 150 Tausend Euro – die
Versuchung solch einen „Windschrott“ zu kaufen ist also groß.
Die Beschaffung alter Windkraftwerke, die zum großen Teil aus
Deutschland und Holland stammen, ist inzwischen zu einer Goldader
geworden. Es gibt schon spezielle Firmen, die nicht nur die Altanlagen
im Ausland besorgen, sondern alle mögliche Erlaubnisse für die Einfuhr
und die Inbetriebnahme beschaffen. Offiziell verboten werden diese
Geschäfte wahrscheinlich noch lange nicht. Viele Experten würden
behaupten, solange die Windkraftwerke funktionsfähig seien und die
Kohlenstoffdioxid– Produktion beschränken, sollen sie auch in Polen
zugelassen werden. Andere Umweltspezialisten deuten auf die Werte der
so genannten Spannungsabweichungen hin. Alte Windanlagen überschreiten
hier die festgesetzten Normen, die in Deutschland oder Holland gelten
und landen dann in Polen, wo diese Größen noch nicht beachtet werden.
Nicht gerade der Umwelt zuliebe.
Wprost: In Zielona Gora tickt Konkurrenz für die Schweiz
Auch das Magazin Wprost beschäftigt sich mit einem neuen Markt
Segment. Zwar geht es nicht um Produkte, die Millionen kosten, dennoch
zählen sie zu den absoluten Luxusgüter. Die Armbanduhren. Aus der
Wprost Lektüre geht hervor, dass die Schweiz, das bisherige Sillikon
Valley der Uhren Konkurrenz bekommt. Eine in Zielona Gora
niedergelassene Firma produziert seit einigen Monaten exklusive
Armbanduhren, deren Preise nicht unter 1000 Euro sinken. Darunter sind
auch die heißbegehrten mechanischen Uhren. Die Uhren werden meistens
aus Gold oder Platin hergestellt, Uhrbände sind meistens Krokodilhaut.
Die Firma bietet auch superexklusive Modelle, die in einer Anzahl von
nur drei Stück produziert werden. Cirka 5 Tausend Euro kostet das
Gefühl, ein einmaliger Armbanduhrträger zu sein. Und für alle
diejenigen, die sich den Luxus nicht leisten können, bleibt zum Trost
ein gut in Polen bekanntes Sprichwort – „die wirklich Glücklichen
messen nicht die Zeit.“
md